Rubbellose scheinen in der Glücksspiel-Branche eher ein Nischendasein zu fristen. Doch in Lottoannahmestellen und inzwischen auch online sind die Scratchcards zu erstehen. Für gewöhnlich braucht es drei Gleiche, um einen Gewinn einzusacken. Und das Symbol gibt dabei die Höhe des Gewinns vor. Doch in Italien ging es nicht mit rechten Dingen zu. Mitarbeiter der Firma Lottomatica erschlichen sich insgesamt 24 Millionen Euro. Die Betrugsmasche ist erst nach mehreren Jahren aufgeflogen.
Italien. Über Jahre hat sich erst ein Mitarbeiter der Firma Lottomatica gewissermaßen an den eigens hergestellten Rubbellosen bereichert. Später ging er in Frührente, weihte jedoch im Vorfeld ein paar Kollegen ein. Diese wollten das Geschäft fortführen. Doch dabei flog das Konzept auf. 24 Millionen Euro sollen die Angestellten der Firma, gemeinsam mit Familienmitgliedern und Bekannten abgezockt haben. Doch wie ging der Betrug vonstatten?
Wie lässt sich bei Rubbellosen betrügen? Immerhin sind die Symbole verdeckt und müssen, wie es der Name schon sagt, freigerubbelt werden. Also muss der Betrug an einer weniger offensichtlichen Stelle ansetzen. Tatsächlich geht es in der IT-Abteilung los. Denn ein Mitarbeiter dieser Abteilung entwickelte eine Software. Diese sammelt Daten und ermittelt dabei, in welchem 30er Paket die Gewinnnummer auf den Hauptgewinn steckt.
Dass ist die halbe Miete. Doch die Software liest ebenfalls aus, in welches Geschäft im Land das Paket Rubbellose versendet wurde. Der 56-jährige Mitarbeiter darf als Angestellter von Lottomatica natürlich nicht selber Rubbellose der eigenen Firma kaufen. Dann wäre der Schwindel sofort aufgeflogen. Daher schickte der Angestellte einmal den Ex-Freund seiner Lebenspartnerin nach Mailand. Dort gab es fünf Millionen Euro einzusacken. Seine Lebensgefährtin selber schickte er nach Brescia, um fünf Millionen Euro abzuholen. Zwei Jahre danach reiste die eigene Mutter nach Foggia, um dort sieben Millionen Euro als Rubbellos-Gewinn zu erspielen.
Der Aufwand war dabei nicht zu unterschätzen. Denn neben der Reise, war der Gewinn nicht gewiss. So mussten zumindest 600 Euro für ein Paket mit 30 Karten auf den Tisch gelegt werden.
Wenn der Lottomatica-Angestellte seine Mittelsmänner schickte, war er vermutlich immer am Gewinn beteiligt. Und tatsächlich setzte sich der findige IT-Mitarbeiter mit 56 Jahren, im Zuge seiner ergaunerten Frührente, gleich vier Kollegen in den Schwindel ein. Und erneut gelang der Rubellos-Betrug. Sieben Millionen Euro wurden abgezockt.
Der ursprüngliche Betrüger fragte daraufhin im Gruppenchat: „Lasst ihr schon die Champagnerkorken knallen?“ Das Konzept setzen die ehemaligen Kollegen eins zu eins um. Sie schickten Verwandte. Doch die Kollegen betrauten einen Anwalt, der sichere Konten für die ergaunerten Gewinne aufsetzen sollte. Schlussendlich war es die Bank, welche misstrauisch wurde und daraufhin die Behörden verständigte.
Grundsätzlich ist der erste Betrug vermutlich im Jahr 2015 über die Bühne gegangen. Also hat der Betrug über sechs Jahre lang funktioniert. Inzwischen ist den vier noch tätigen Kollegen von Lottomatica gekündigt worden. Auch hat das Unternehmen die IT-Sicherheit verstärkt. Der frühere Mitarbeiter hat sich zu den Betrugsvorwürfen noch nicht geäußert. Ebenfalls ist bislang noch unklar, in welcher Höhe die Strafe gegenüber dem Betrüger ausfällt.
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