Wie kommt es zur Klagewelle in Österreich. Und was hat Bet-at-Home damit zu tun. Zunächst einmal handelt es sich um einen grundsoliden Buchmacher, der mitunter ebenfalls ein Spielotheken-Angebot betreibt. Doch bei unseren südlichen Nachbarn ist die Rechtslage verfahren. Denn eigentlich ist ein Glücksspiel-Monopol vorhanden. Daher häufen sich die Klagen auf Rückforderung von Verlusten in der virtuellen Spielhalle. Bet-at-Home will also weiteren Schäden vorbeugen.
Österreich. Eigentlich sieht sich das Unternehmen selbst in einer rechtlichen Grauzone. Denn es ist ja so, dass Bet-at-Home die Lizenz aus Malta vorweisen kann, welche eigentlich zur Vermittlung von Sportwetten und Slots in Europa gültig ist. Doch Österreich erkennt die Europäische Dienstleistungsfreiheit in diesem Fall nicht an und verweist stattdessen auf die lokalen Gesetze. Tatsächlich ist es rechtlich in Österreich nur bei win2day erlaubt am Online-Glücksspiel teilzunehmen. Dass wiederum führte kürzlich zu einer Klagewelle in Österreich.
Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet der Konzern einen Wett- und Gamingertrag (Brutto) in Höhe von bis zu 98 Millionen Euro. Damit fällt das Geschäftsergebnis wohl etwas schwächer aus, als erwartet. Denn von der Fußball Europameisterschaft 2021 hat sich das Unternehmen mehr versprochen. Gleichwohl hat Bet-at-Home verkündet, dass es Rückklagen in Höhe von 24,6 Millionen Euro zu bilden hat. Dabei geht es um die Klagewelle in Österreich. Spieler versuchen ihre in der Spielothek entstandenen Verluste vor Gericht zurückzuholen.
Laut aktueller Prognose fällt das Geschäftsergebnis damit negativ aus. Die Bet-at-Home AG kalkuliert mit einem negativen Ergebnis, welches sich zwischen zehn und 14 Millionen Euro einpendeln wird. Umgekehrt bedeutet dies jedoch, dass das iGaming-Unternehmen einen Gewinn hätte vermelden können, wenn keine Rückstellungen für Kundenklagen aus Österreich zu bilden wären.
Nach Bekanntwerden des Rückzugs aus Österreich, samt der anhängigen Klagen, fiel der Aktienkurs des Unternehmens. War ein Wertpapier am Montag, den 18. Oktober 2021 noch 22,85 Euro wert, so fiel der Kurs bis Mittwoch, den 20. Oktober 2021, auf bis zu 18,04 Euro ab. Heute notierte der Kurs sogar mal bei 17,70 Euro.
Bet-at-Home hat die Konsequenzen gezogen. Aktuell scheint es in Österreich nicht planbar, erfolgreich zu wirtschaften. Daher bricht der Konzern in der Alpenrepublik vorerst seine Zelte ab. Sollten Gerichte zugunsten des iGaming-Unternehmens entscheiden – dann wäre die Klagewelle in Österreich abgeschmettert – stünde einer Rückkehr nichts im Wege.
Wenngleich es in Österreich ein Monopol für Online-Glücksspiel gibt, welches bei win2day liegt, sind diverse Anbieter auf diesem Markt aktiv. Dass trifft nicht nur auf Bet-at-Home zu. Auch Bet365, Interwetten, das Platin Casino, Betway, Bwin, Casino Club und weitere Konzerne aus der Branche des Online-Glücksspiels agieren im vermeintlichen Graubereich Österreichs. Es ist anzunehmen, dass auch gegen diese Unternehmen Klagen vorbereitet werden oder schon eingereicht sind. Daher könnte weitere Bewegung in den österreichischen Glücksspielmarkt kommen.
In Deutschland ist Bet-at-Home noch immer aktiv!Rechtlicher Hinweis: Voraussetzung für die Nutzung unserer Website ist die Vollendung des 18. Lebensjahres sowie die Beachtung der für den jeweiligen Nutzer geltenden Glücksspielgesetze. Darüber hinaus sind die AGB der Wettanbieter zu beachten. Teilnahme an Glücksspiel ab 18 Jahren – Glücksspiel kann süchtig machen – Hilfe finden Sie auf www.bzga.de – 18+ | Erlaubt | AGB gelten
Finanzielle Differenzgeschäfte (sog. contracts for difference oder auch CFDs) sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. Der überwiegende Anteil der Privatkundenkonten verliert Geld beim CFD-Handel. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.