
Wie groß ist die Problematik, welche von einer möglichen Glücksspielsucht im Alter ausgeht? Diese Frage lässt sich nicht abschließend beantworten. Denn beim Glücksspiel heißt es zwar immer „Spieler- und Jugendschutz“. Doch die Jugend scheint hierbei im Fokus zu stehen. Zumindest gibt es keine validen Daten, welche sich mit dem Glücksspiel im gehobenen Alter befassen. Doch erste Anhaltspunkte lassen sich finden.
Wie groß ist das Problem, welches durch Glücksspielsucht im Alter ausgeht? / Bild: Pixabay.com
Bonn. Aus dem Bundesministerium für Gesundheit ist ein Warnruf zu vernehmen. Dieser erfolgt durch Daniela Ludwig, ihres Zeichens Drogenbeauftrage der Bundesregierung. Unstrittig ist, dass junges Alter und Migrationshintergrund Faktoren sind, die zu einer Glücksspielabhängigkeit beitragen. Doch dem Web-PDF zum Jahresbericht der Drogenbeauftragen ist ebenfalls eine statistische Relevanz der älteren Bevölkerungsgruppen zu entnehmen.
Die Pointe nehmen wir gerne vorweg. Unbekannt! Denn Studien orientieren sich in der Regel nur am Gesamtbild oder richten sich an den Glücksspieleintritt in der Jugend. Dabei steht im Report der Drogenbeauftragten Folgendes geschrieben: „Rund 15 Prozent der über 55-Jährigen spielen mindestens einmal in der Woche – im Vergleich zu etwa 4 Prozent der 21- bis 25-Jährigen. 2019 lag die 12-Monatsprävelenz an einem beliebigen Glücksspiel bei den 56- bis 70-Jährigen bei 40,2 Prozent.“ Jetzt wissen wir immerhin schon mal, dass Glücksspiele im Alter gerne wahrgenommen werden.
Doch sagt die Teilnahme an einem Glücksspiel pauschal noch nichts über eine mögliche Glücksspielsucht im Alter aus. Selbst regelmäßig und steigende Einsätze hätten zunächst keine statistische Relevanz. Denn diese Einsätze müssten auch mit dem Vermögen ins Verhältnis gesetzt werden. Wenn das Haus erst einmal abbezahlt ist und die Kinder ausgezogen sind, ist bekanntlich mehr Geld vorhanden. Dann ist es auch das Vorrecht der Bürger, ihr Guthaben nach eigenem Gutdünken zu verwenden. Dennoch ist es die Aufgabe des Staates Spieler egal welchen Alters bestmöglich vor einer Glücksspielsucht im Alter zu schützen.
Wo bei der jungen Generation häufig ein Abkopplungsverhalten, eine innere Gereiztheit und steigende Spieleinsätze zu beobachten sind, gibt es zur älteren Bevölkerungsgruppe kaum Daten. Daher fordert das Bundesgesundheitsministerium eine Studie zum Glücksspiel-Suchtverhalten der älteren Bevölkerungsgruppen.
Ludwig sieht die Lootboxen zunehmend kritisch. Gemeint sind sogenannte Belohnungsboxen in Videospielen. Denn diese funktionieren nach einem Glücksspiel-Prinzip. Theoretisch wird im Hintergrund ausgewürfelt, welche Items der Spieler erhält. Meist sind entsprechende Boxen käuflich zu erwerben. Mitunter können sie durch Spielerfolge freigeschaltet werden. Bei Lootboxen gibt es jedoch in der Regel keine Altersbeschränkung. Das neue Jugendschutzgesetz macht hier einen Schritt nach vorne.
Ebenso sieht Ludwig Nachholbedarf bei der Werberegulierung. Besonders bei der Europameisterschaft im Juni und Juli sei deutlich geworden, wie stark der Einfluss von Glücksspiel-Unternehmen auf die Werbelandschaft ist. Dies gelte für das Fernsehen und das Internet gleichermaßen. Ludwig wünscht sich Werbebeschränkungen. Gerade online ist eine zeitliche Sperre jedoch schwer umzusetzen – und zu überwachen.
Eine Regulierung bei der Werbung hätte Einfluss auf den Jugendschutz, aber ebenso auf eine mögliche Glücksspielsucht im Alter.
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