Lotto in Spielhallen anzubieten klingt in unseren Ohren zunächst ungewöhnlich. Denn die Spielotheken versuchen mit ihren blinkenden Automaten eigentlich eine Klientel anzuziehen, welches länger im Etablissement verbleibt. Ein Lotto-Schein ist hingegen schnell abgebeben. Doch mussten die Spielhallen zuletzt Einbußen bei Kunden und Einnahmen hinnehmen. Ein zweites Standbein als Lotto-Annahmestelle bietet sich an.
Hessen. Als erstes Bundesland könnten hier in den Spielhallen nicht nur Geldspielautomaten zu finden sein. Denn auch die Scheine für Lotto 6 aus 49, Eurojackpot und weitere Lotterien sollen dort ihren Platz finden. Ist ausgerechnet das staatliche Lotto die Rettung für eine Branche, welche in den letzten Jahren herbe Rückschläge hat in Kauf nehmen müssen?
Der Staat hat es den Spielotheken in den letzten Jahren wirklich schwergemacht. Lotto in Spielhallen ist ein Rettungsanker. Besonders tat den Spieletablissements der Mindestabstand weh. Je nach Bundesland fällt dieser anders aus. Bei einer Abstandsregelung von 250 oder 500 Metern mussten schon diverse Anbieter ihr Geschäft aufgeben. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine Kontrolle, die ausschließlich auf qualitative Kriterien setzt. Hier steht eindeutig die Quantität im Vordergrund. Auch die Online-Angebote sind eine bedrohliche Konkurrenz. Während der Corona-Zeit mussten die Spielhallen schließen. Online ließen sich die Slots jedoch weiterhin spielen.
Allerdings sind sich die Verantwortlichen sicher. Verluste während der Corona-Zeit können wieder eingefahren werden. Dauerhafte Beeinträchtigungen, wie der Mindestabstand, bleiben. Gemeinsam haben Corona und das aktualisierte Regelwerk für einen Einbruch der Zahlen gesorgt. Dies geht aus einer Aussage von Georg Stecker (Verband Die Deutsche Automatenwirtschaft) hervor: „2021 wird die deutsche Automatenwirtschaft voraussichtlich rund drei Milliarden Euro Umsatz erzielen.“ Diesbezüglich sei angemerkt, dass noch im Jahr 2019 ein Umsatz von 6,1 Milliarden Euro erreicht wurde. „Etwa jeder dritte Spielautomat wurde 2021 abgebaut“, so Stecker weiter.
Außerdem ist die Zukunftsprognose düster. Denn Ende 2021 oder Anfang 2022 könnten bis zu 44 Anträge auf Online-Glücksspiel bestätigt werden. Das Geschäft im Internet wächst. Da ist es nicht verwunderlich, dass Lotto in Spielhallen innerhalb der Branche diskutiert wird.
Spielhallen erfüllen hohe Standards in Sachen Spielersicherheit und Jugendschutz. Die Etablissements sind von außen nicht einzusehen. Dahingegen dürfen Kinder sogar Lottoannahmestellen, obwohl es sich dort ebenfalls um eine Form des Glücksspiels handelt, betreten. Häufig liegen dort sogar Rubbellose sichtbar rum. Lotto in Spielhallen wäre seriös. Und für die Etablissements wäre es eine Möglichkeit die zuletzt entstandenen Verluste ein wenig abzufedern.
Georg Stecker spricht beim Modellprojekt in Hessen von „Kombinationen legaler Angebote“. Er meint das Aufstellen von Automaten und das zukünftige Angebot von Lotto in Spielhallen. Hessen ist hier der Vorreiter. Dort ist es rechtliche bereits erlaubt, Lotterien in Spielotheken feilzubieten. Sollte das Projekt ein Erfolg werden und auch dem Toto- und Lotto-Block zugutekommen, ist eine Ausweitung des Systems auf ganz Deutschland denkbar.
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