Westspiel wird veräußert. Doch dieser Prozess zieht sich schon über Jahre hin. Vom Grundgedanken ist das Bundesland Nordrhein-Westfalen inzwischen bis zum eigentlichen Prozess fortgeschritten. Aktuell ermittelt das Land die Interessenten. Diesbezüglich sind vermutlich sämtliche Anträge eingegangen. Gleichwohl ließ Nordrhein-Westfalen gegenüber den potentiellen Käufern mitteilen, dass das Bieterverfahren vertraulich ist. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Warth & Klein Grant Thornton AG aus Düsseldorf ist mit dem Verfahren beauftragt. Marc Oswald ist dort tätig und äußerte sich zur „Verschlusssache“ Westspiel: „Dies betrifft bereits die Frage, ob und wie viele Anträge im Teilnahmewettbewerb eingereicht wurden.“ Zumindest das Interesse einiger Firmen scheint jedoch sicher.
Als Nächstes steht jedoch die Prüfung der eingegangenen Anträge an. Sind diese vollständig? Und werden die formellen Anforderungen erfüllt? Wenn dies der Fall ist, so geht der Prozess zur nächsten Stufe über. Dabei geht es in erster Linie um eine Reduzierung der Unternehmen, welche als Kandidat für den Kauf in Frage kommen.
Jetzt soll die sogenannte Angebots- und Verhandlungsphase vorbereitet werden. Je nach Menge der eingereichten Gebote, soll die Anzahl der potentiellen Kaufkandidaten zusammengestrichen werden. Doch welche Filter wendet Nordrhein-Westfalen bezüglich der Westspiel-Bieter an? Zunächst einmal soll ein Eigenkapital von zumindest 20 Millionen Euro vorliegen. Weiterhin sind Kenntnisse im Betrieb von Spielbanken essentiell. Sind es dann noch mehr als drei Bewerber, die in Frage kommen, so gilt es die Firmen anhand eines Punktekatalogs zu bewerten.
So soll es Punkte für die Höhe des Umsatzes im Glücksspiel, sowie bei der Gastronomie, geben. Weiterhin gibt es Punkte für glücksspielerfahrene Mitarbeiter und für Erfahrungen im Betrieb von Spielcasinos bezogen auf die vergangenen drei Jahre. Diese Auswahlkriterien sollen sicherstellen, dass das Land Nordrhein-Westfalen ein kompetentes Unternehmen ins Land holt. Die drei übrig gebliebenen Bieter – es sind auch Bietergemeinschaften möglich – werden dann final zu einer Verhandlungsrunde geladen. Hier schränkt sich die Auswahl erneut ein. Denn nur die zwei Höchstbietenden nehmen abschließend an den Verhandlungen teil. Wer das beste Angebot unterbreitet und die Zustimmung des Innenministeriums erhält, der soll eine Lizenz für den Betrieb erhalten.
Es geht um die Casinos in Aachen, Bad Oeynhausen, Dortmund und Duisburg. Darüber hinaus sollen zwei weitere Lizenzen (vermutlich Köln und Düsseldorf) dazukommen. Die Gauselmann-Gruppe aus Espelkamp gilt als Interessent. Das Kerngeschäft ist das Glücksspiel. Ihr Markenzeichen ist die Merkur Sonne. Sie betreiben bereits diverse Casinos, einige auch zusammen mit Rivale Novomatic aus Österreich. Und Novomatic gilt ebenfalls als heißer Kandidat. Vielleicht tun sich die Unternehmen erneut zusammen – wie schon in der Hauptstadt Berlin.
Zudem scheint Casinos Austria Interesse zu haben. Schon in Niedersachsen sicherte sich das österreichische Unternehmen mit Staatsbeteiligung den Zuschlag für zehn Spielbanken. 2004 kostet dies die Casinos Austria AG bereits 90 Millionen Euro. Zuletzt soll auch Tipico ein vages Interesse an den Spielbanken in Nordrhein-Westfalen haben. Doch gilt der Online-Sportwetten und –Casino Betreiber im Kreise dieser Konkurrenz eher als Außenseiter.
Laut Ausschreibung ist Westspiel 2,7 Milliarden Euro wert. Doch lässt diese Summe, schon gar nicht in Corona-Zeiten, auf den finalen Kaufpreis schließen.
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